Kyoto, 21.10.2009

Der Himmel zeigt sich heute fast wolkenlos, ideales Wetter für meinen letzten organisierten Ausflug! Um 8:15 Uhr findet das Aufsammeln der Tourgäste in meinem Hotel statt. Nachdem ein weiteres Hotel angefahren worden ist, werde ich als Einziger am Hauptbahnhof von Kyoto abgesetzt und in die Lobby eines nahe gelegenen Hotels begleitet. Dort wartet schon meine Gruppe mitsamt Aiko, der Reiseleiterin. Wir begeben uns zu Fuß zum Hauptbahnhof und steigen dort in einen Bummelzug. Mit uns im Waggon befindet sich, welche neue Erfahrung für mich, eine Schulklasse. Es ist, wie wir dank Aikos Hilfe von der Lehrerin erfahren, eine erste Klasse. Für die I-Dötzchen mit ihren blauen Kappen sind wir natürlich eine große Attraktion.

ABC-Schützen auf Abenteuerfahrt

ABC-Schützen auf Abenteuerfahrt.

Nach sechs Stationen sind sowohl die Kinder als auch wir am Ziel angekommen. Wir steigen in Arashiyama aus, einem idyllischen kleinen Ort, der ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Wir gehen zunächst durch den Ort, an mehreren Geschäften vorbei. Besonders originell ist ein Laden, der Federmäppchen für Schüler verkauft, die alle die Form von Männchen in allen möglichen Farben haben. Nach einiger Zeit erreichen wir einen dichten Bambuswald. Wir durchqueren ihn und kommen bald darauf am Gojakko-ji an, einem schönen kleinen Tempel mit einem noch schöneren Garten. Nachdem wir beide besichtigt haben, gehen wir wieder durch einen Bambuswald, dann an einem Teich vorbei, in dem ein Kranich geradezu posiert, und erreichen dann den Tenryu-ji, einen Zen-Tempel aus dem Jahr 1339. Ist der große Tempel selbst schon sehenswert, ist der rings um einen Teich angelegte Garten ein wahres Kleinod. Der Besuch in diesem UNESCO-Weltkulturerbe lohnt sich sehr.

Im Gojakku-ji Im Gojakku-ji Im Gojakku-ji
Im Gojakku-ji Teich mit Kranich Bambuswald

Oben, unten links: Im Gojakku-ji. Unten mitte: Auch wenn der Kranich noch so auffällig zu posieren scheint, bekommt er nur eine Randposition, wie in vom Zen-Buddhismus inspirierten Gemälden. Unten rechts: Bambuswald.

Unsere letzte Station ist die Togetsukyo-Brücke im Süden des Ortes. Die Brücke ist zwar nicht sehr spektakulär, aber man hat von ihr aus einen sehr schönen Blick auf den Oi-Fluss und die schöne Landschaft an seinen Ufern. Nachdem wir eine Weile hier verbracht haben, gehen wir quer durch den Ort, der sich überall mit Zweigen des japanischen Ahorns für den Herbst geschmückt hat, und erreichen bald wieder den Bahnhof, um schon nach wenigen Minuten den Bummelzug nach Kyoto zu besteigen. Gegen 13:30 Uhr kommen wir dort an und die Gruppe trennt sich.

Im Tenryu-ji Im Tenryu-ji Blick von der Togetsukyo-Brücke

Links und mitte: Im Tenryu-ji. Rechts: Blick von der Togetsukyo-Brücke.

Ich gehe zu Fuß die Karasuma-dori entlang, mache Station am großen Tempel Higashi-Hongan-ji, der gerade renoviert wird, und erreiche kurz vor 14:00 Uhr mein Hotel. Nach einer kleinen Pause mache ich mich auf den Weg in den Osten der Stadt, in den Gion-Bezirk, der vor allem am Abend wegen seiner vielen Teehäuser, in denen Geishas auftreten, beliebt ist. Ich besichtige den buddhistischen Tempel Chion-in, dessen große Gebäude auf einem Berg liegen und der eine riesige Glocke aufweist, den Maruyama-Park und den Yasaka-Schrein mit seinen roten Gebäuden. Als ich den Schrein wieder verlasse, gelange ich direkt in die Shijo-dori, die Haupteinkaufsstraße Kyotos, die direkt zu meinem Hotel führt. Etwa um 16:30 Uhr komme ich dort wieder an.

Higashi-Hongan-ji Chion-in Yasaka-Schrein
Pontocho-Gasse

Oben links: Der Higashi-Hongan-ji. Oben mitte: Der Chion-in. Oben rechts: Der Yasaka-Schrein. Unten: Die Pontocho-Gasse.

Bald schon ist Abendessenszeit. Heute steht mal wieder Fisch auf der Speisekarte. Ich entdecke eine Sushi-Bar in der Nähe der Sanjo Station und nehme dort insgesamt zwölf Teller mit Reis, Wasabi und köstlichen, ehemaligen Meeresbewohnern für insgesamt 1680 Yen vom Band.

Nach dem Essen spaziere ich durch das abendliche Kyoto, unter anderem durch die Pontocho, eine urige Gasse mit vielen Restaurants und Teehäusern, in denen man sich, wenn man es denn möchte, von Geishas unterhalten lassen kann. Ich dagegen genieße das Leben auf den belebten abendlichen Straßen, bevor ich schließlich in mein Hotel zurückkehre.