Ngapali, 20.11.2012

Als ich am Morgen erwache, ist der Himmel mit dicken, grauen Wolken überzogen. Der Zyklon ist, gemäß Wetterbericht im Fernsehen, zwar schon dabei, die Coromandelküste heimzusuchen, zieht aber einen Schweif aus feuchter Luft aus dem Ayeyarwaddy-Delta hinter sich her. Bei diesem Wetter kann ich zunächst nichts weiter tun, als einen langen Strandspaziergang zu unternehmen. In den letzten neun Jahren hat sich einiges verändert. Es gibt viele neue Fischrestaurants am Strand, eines davon in Form eines alten Piratenschiffes. Die Meerjungfrauen-Statue existiert nach wie vor, ein Strandresort wird gerade abgerissen, um vermutlich einem luxuriöserem Platz zu machen. Vor der Baustelle ist der Strand, im Gegensatz zu allen anderen Abschnitten, sehr ungepflegt.

Tristesse am Ngapali Beach Tristesse am Ngapali Beach Die kleine Meerjungfrau Die kleine Meerjungfrau
Restaurantboot Die Sunset Bar Sammelnde Novizen

Oben links und halblinks: Tristesse am Ngapali Beach. Oben halbrechts und rechts: Die kleine Meerjungfrau. Unten links: Restaurantboot. Unten mitte: Die Sunset Bar weckt bei mir Erinnerungen an den letzten Aufenthalt. Unten rechts: Kleine Novizen sammeln Essen für ihr Kloster.

Die Sunset Bar des Bayview Beach Resort, in der ich mit meinen Freunden Adelheid und Klaus seinerzeit so manches Dagon-Bier vom Fass getrunken habe, wurde umgebaut, sodass ich sie ohne Schild davor nur schwer erkannt hätte. Ich versuche, unser Lieblingsrestaurant von damals zu finden. Dort, wo es sich befinden müsste, gibt es ein Internet-Café, einen Souvenirladen und zwei Fischrestaurants, die beide fein herausgeputzt sind. Ich kann nicht mehr feststellen, ob eines von beiden unser damaliges Lieblingslokal ist. An einem Klondike River des Tourismus wie Ngapali Beach sind neun Jahre eine lange Zeit.

Das Amata Resort Das Amata Resort Das Amata Resort Das Amata Resort
Das Amata Resort Das Amata Resort Das Amata Resort

Impressionen aus dem Amata Resort.

Obwohl es zwei Stunden vorher keinerlei Anzeichen dafür gegeben hat, klart der Himmel während meines Rückweges ins Resort langsam auf. Nach meiner Rückkehr trage ich also flächendeckend den Lichtschutzfaktor 4 auf und kann mich, welch Wunder, tatsächlich von etwa 11:15 Uhr an in die Sonne legen, die von diesem Zeitpunkt an schlagartig von einem fast wolkenlosen Himmel lacht. Nach einem zweistündigen Sonnenbad gehe ich ein wenig im herrlich warmen Golf von Bengalen schwimmen und bin rundum zufrieden. Anschließend lege ich eine lange Dusch- und Ruhepause ein, genieße dann eine Auszeit an der Poolbar des Resorts und stelle mich langsam geistig auf das Abendessen ein.

Sonnenuntergang am Ngapali Beach Sonnenuntergang am Ngapali Beach
Sonnenuntergang am Ngapali Beach Sonnenuntergang am Ngapali Beach

Sonnenuntergang am Ngapali Beach.

Obwohl die Bewölkung von Osten her wieder stark zunimmt, gelingt es mir, einen schönen Sonnenuntergang über dem Golf von Bengalen zu fotografieren. Anschließend gehe ich in ein kleines Restaurant ganz in der Nähe meines Resorts und esse gegrillten Barrakuda und dazu etwas Reis. Zusammen mit zwei Myanmar-Bier kostet mich das sensationelle 7000 Kyat. So macht das Leben Spaß. Mit einem Verdauungsspaziergang bei inzwischen wieder beinahe wolkenlosem Himmel lasse ich den Tag ausklingen.